Lügen durch Verschweigen. Ratsvorsitzende Bischöfin Fehrs. Cosmic Joke.

In einem Interview mit der Neuen Westfälischen sagte Bischöfin Fehrs vor dem Hintergrund des Vorwurfes an die zurückgetretene Ratspräsidentin Kurschus, mit einem Missbrauchsverdacht gegen einen Mann aus ihrem früheren Arbeitsumfeld nicht ausreichend transparent umgegangen zu sein, (1) „Künftig müssen wir mit Verfahren, in denen es um sexualisierte Gewalt geht, deutlich schneller und transparenter umgehen.“

In Bezug auf die Glaubwürdigkeit der evangelischen Kirche würde es darauf ankommen, (2) „dass wirklich jede und jeder in unserer Kirche weiß, was es genau heißt, im konkreten Fall und vor Ort betroffenen- und traumasensibel zu handeln.“

Denn es würde vielfach von Betroffenen gesagt, (3) „dass sie durch die Behandlung mit kirchlichen Stellen erneut traumatisiert würden.“ Und das dürfe nicht sein.

Aha…

Zu (1): Als ihre Befangenheit bis heute nicht deklariert habende Vorsitzende der Hamburger Unterstützungsleistungskommission verschleppt sie einen Aufarbeitungsprozess seit nunmehr vollen vier Jahren.1 Um ihren mutmaßlich tief in den aufzuarbeitenden Missbrauchskontext verstrickten persönlichen Freund Pastor R. zu schützen hat Bischöfin Fehrs ihre ULK-Petentin „in die Wüste geschickt“ – sprich „exkommuniziert“, „(ohne Bulle) verbannt“.

Zu (2): Nachhilfeunterricht in dieser Hinsicht braucht Bischöfin Fehrs in erster Linie selbst.2

Zu (3): Im Falle ihrer Hamburger ULK-Petentin, kann man Gottseidank „nur“ von einer Sekundären Viktimisierung sprechen. Eine „Retraumatisierung“ ihrer Person konnte wir vermeiden. Wir? Ich war als ihr Begleiter und Unterstützer bei diesem von Frau Fehrs sowohl unterirdisch-unprofessionell als gleichzeitig erkennbar kalkuliert-absichtlich „gegen die Wand gefahrenen“ ULK-Aufarbeitungsprozess dabei.

Wir warten nun auf die nächste „Ich bin mit Gott und mir im Reinen“-Rücktrittsrede. Aber vielleicht können Sie das nicht sagen, Frau Fehrs, wissen sie doch, dass die größere und vermutlich problematischere Vertuschung von Frau Kurschus darin bestand, in den letzten zwei Jahren Sie und ihren Freund Pastor R. gedeckt zu haben. Und Sie wissen auch, dass Pastor R. mit dem Vorwurf konfrontiert ist, Mitwisser und Mittäter im bisher innerhalb und außerhalb der Kirche verheimlichten 1986er Missbrauchskontext „Philippus-Gemeinde Hamburg-Horn“ zu sein.

  1. Siehe „Oberstes Gebot Täterschutz. Evangelische Kirche lässt Missbrauchsaufarbeitung scheitern“.
  2. Siehe Fußnote #1, aber auch hier: „Missbrauch im Verein: DVNLP und evangelische Kirche“.