In meinem gestrigen Beitrag Der “White and Colored”-Mythos / Die unbewussten “Glaubensgemeinschaften” von Konfliktpartnern: Geteilte Präsuppositionen in Konfliktpositionen habe ich deutlich gemacht, inwiefern wir, wenn wir bei dem falschen Sprachgebrauch von „Black and White“ oder „White, Black and Colored“ bleiben, den Rassismus tief in unserem Sein verankert lassen. Denn, so sagte ich, die Bezeichnungen „weiß“ und „schwarz/farbig“ werden nicht für die Farbtöne menschlicher Haut, sondern ausschließlich als Symbolisierung von Abwertungen gebraucht, die wir auf diese Weise implizit halten und verewigen: Alles Positive ist mit „White“ konnotiert und alles Negative mit „Black“ oder „Colored“.
Dies führt natürlich zu der Frage, welche sprachliche Unterscheidung angemessener wäre. Die alte Unterscheidung zwischen “Weiß” und “Schwarz/Farbig” ist zwar falsch und sichert auf perfid-elegante, sprachlich-implizite Weise die permanente Abwertung der “Nicht-Weißen”, scheint aber für die Beschreibung gesellschaftlicher Realitäten unverzichtbar zu sein, die beschreibbar bleiben müssen, wenn wir die Wörter “Schwarz/Farbig” und “Weiß” ersetzen.
Da alle Menschen farbig sind, z.B. rosa-pink („schweinefarben“), gelb, rot, hellbraun, dunkelbraun und schwarzbraun, sollten wir, in Ermangelung einer besseren Begrifflichkeit, von „+colored“ und „-colored“ („+farbig“ und „-farbig“) sprechen.